"Wie kannst Du nur ..."

Diese Zeilen sind zwei Worten in unserem Sprachschatz gewidmet, die wir jeden Tag dutzende Male verwenden und hören: dem persönlichen „Du“, dem respektvollen „Sie“.

Es ist nicht mein Stil, ungebeten oder ungefragt vom „Sie“ auf das „Du“ zu wechseln. Dafür braucht es nach meinem Dafürhalten einen guten Anlass und ein sehr vertrautes, persönliches Kennen.

Für viele (auch für mich) suggeriert das „Du“ eine gedankliche und inhaltliche Nähe, die beim Start ins Kennenlernen gar nicht da ist und gerade deshalb vielen Angesprochenen nicht gefällt. Das Fatale: In solchen Momenten schafft das „Du“ eher Distanz und verhindert möglicherweise eine angenehme, nützliche Geschäftspartnerschaft.

Ansprache-DU in der digitalen Kommunikation

Gleichzeitig erlebe ich insbesondere in der digitalen Kommunikation einen Trend zum „Ansprache-DU“. In vielen Print-Medien, Video-Botschaften, Social-Media-Posts, Webseiten, Webinaren oder Newsletter wird Dir, verzeihen Sie, wird Ihnen dies ebenfalls ständig begegnen, oder?

Ich habe für meine digitale Marketing-Kommunikation entschieden, diesem Trend zu folgen. Es schreibt und redet sich leichter. Es ist beim Produzieren der Texte und Drehbücher schlicht sehr pragmatisch.

Kommunikations-SIE in der persönlichen Kommunikation

Du wirst / Sie werden allerdings auch erleben, dass mir das „Kommunikations-SIE“ sehr ans Herz gewachsen ist. In der persönlichen 1:1-Kommunikation finde ich es stilvoll und möchte es bewahren.

Dies sagen mir zum einen meine Kenntnisse über die unterschiedlichen Verhaltensstile von Menschen. Zum anderen möchte ich zu gegebener Zeit den Effekt einer besonderen Frage meines früheren Chefs weiterhin erleben: „Meinen Sie, wir können das „Sie“ lassen?“

 

Herzliche Grüße aus Berlin
Karsten Hourticolon